Unter dem Motto „Wenn Anspruch und Wirklichkeit auseinanderfallen“ diskutierten wir bei unserem Jahresempfang im Juli mit Vertreter*innen aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik „Wir greifen mit diesem Thema eine Entwicklung auf, die uns zunehmend Sorge macht“, sagte unser Geschäftsführer Fred Mente. „Die in den letzten Jahren fachlich und politisch gesetzten Standards passen schlicht nicht mehr zur finanzpolitischen Situation. Soziale Arbeit gerät wirtschaftlich und personell an ihre Grenzen. Dies auch infolge des überbordenden Bürokratieaufwands und der immensen Komplexität. Wir brauchen dringend politische Entschlossenheit und ein faires Miteinander, um hierfür Lösungen zu finden.“
In der Diskussion beschrieb unsere Geschäftsführerin Johanne Hannemann konkrete Herausforderungen: „Wir erleben beispielsweise, dass Bürokratie und Regularien einen immer größeren und teureren Verwaltungsaufwand erzeugen – der gleichzeitig nicht finanziell aufgefangen wird. Außerdem werden Verhandlungen und Abläufe enorm in die Länge gezogen.“ Das beträfe auch ganz konkret die Menschen, die auf Unterstützungsleistungen angewiesen sind. „Gefährlich ist dann, dass Teile der Gesellschaft das Vertrauen in unser staatliches System verlieren und es für dysfunktional halten“, so Hannemann. „Sie wenden sich dann vermeintlich einfachen Lösungsmustern zu, die ihnen populistische und demokratiefeindliche Parteien bieten. Wir brauchen also schnelle und praktikable Ideen der Politik.“
Jan Lindenau, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, unterstützte sofort diesen Anspruch: „Wir brauchen einen Mutausbruch – über alle Ebenen hinweg. Entbürokratisierung können wir alle anpacken und zeigen, dass der Staat handlungsfähig ist. Wichtig ist, dass wir uns dafür gemeinsam an einen Tisch setzen.“ Den vollständigen Text zu unserem Jahresempfang kannst du hier lesen.
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